Beat «Egge» Eggenschwiler | 6.8.1953 – 14.3.2023
Den Handballer des SV Lägern Wettingen erreicht nur wenige Tage nach dem Tod von seinem Gründungsmitglied Nobi die nächste traurige Nachricht: Beat «Egge» Eggenschwiler verlässt uns viel zu früh im Alter von nur 69 Jahren.
Egge stiess in der ersten 1. Liga Saison 1976/77 zum SV Lägern Wettingen. Der Solothurner sollte ein wichtiges Puzzle Teil in Nobi’s Team sein um in der 1. Liga mitzumischen. Dabei war es dem reinen Zufall überlassen, dass Egge den Weg zum SV Lägern Wettingen fand. Eigentlich wollte er ein Probetraining beim Lokalkonkurrenten Satus absolvieren, verwechselte jedoch die Halle und landete mitten im Training der SV Lägern Handballer. Das Training und das anschliessende Ausklingen des Abends im altehrwürdigen Bahnhöfli Wettingen gefielen aber Egge so sehr, dass er beim SVL blieb. Dieser Glücksgriff konnte sofort umgemünzt werden und so schnupperten Egge und seine Handballkollegen immer wieder am Aufstieg in die Nati B, welcher dann nach drei Saisons erreicht wurde. Ein grosser Anteil daran hatte Egge, der mit seinen über 350 Toren in annährend 100 Meisterschaftsspielen die gegnerische Verteidigung immer wieder zur Verzweiflung brachte. Besonders in den Derbies gegen Städtli blühte Egge voll auf und erzielte nie weniger als 5 «Kisten». Dass Egge für das Team unbezahlbar war, zeigt auch die folgende Geschichte: während der 2. Nati B Saison weilten Egge und seine Frau für drei Monate in Südamerika. Braungebrannt vom dolce-far-niente stand er dem Team nach seiner Rückkehr sofort zur Hilfe und war im ersten Spiel bereits matchentscheidend. Egge blieb dem Team insgesamt sechs Saisons (3x 1. Liga, 3x Nati B) erhalten, bevor er sich auf seine berufliche Laufbahn konzentrierte.
Hiermit war aber der Namen Eggenschwiler definitiv noch nicht vom Handballsport abgeschrieben. Egge blieb dem Verein und Verband als langjähriger Schiedsrichter Inspizient zur Verfügung. Bis in den 2000er Jahren stand er Wochenende für Wochenende in den Hallen und inspizierte junge, sowie auch erfahrene Schiedsrichter. Für den SV Lägern Wettingen ein weiterer Glücksgriff, hatte man somit die Schiedsrichterstellungspflicht des Verbands abgedeckt. Seine Handballer DNA gab er seinen drei Söhnen weiter. Nachdem alle drei die ersten Schritte in der Wettinger Juniorenakademie von Roy durchlaufen hatten, beeindruckte vor allem der älteste Sohn Marco mit Stationen in der höchsten Liga bei Suhr, St. Otmar St. Gallen und Endingen, sowie 45 Einsätzen in der Nationalmannschaft. Der Kreis schloss sich im 2011 als Marco zum SV Lägern Wettingen zurückkehrte und in der 2. Saison den langersehnten Aufstieg in die 1. Liga schaffte. Wie bereits sein Vater war er eine Schlüsselfigur. Mit der Rückkehr von Baden nach Wettingen von seinem jüngeren Bruder Daniel kämpften die Gebrüder Eggenschwiler in der 1. Liga vereint um Punkte. Dabei war der mittlerweile stolze Grosspapi Egge ein Stammgast unter den Fans – egal ob bei Heim- oder Auswärtsspielen.
Die Handballer des SV Lägern Wettingen nehmen Abschied von Egge und danken ihm für seine geleistete Arbeit im und um den Verein. Der Familie sprechen wir unser herzlichstes Beileid aus.